Das ehemalige Pfarrhaus, jetzt als Jugendhaus genutzt, wurde im Jahre 1720
als Sitz des Pastors für Hamm mit der Filiale Filzen, sowie Könen erbaut. Es ist
ein gleich der Kirche ausgerichteter, jedoch vorfluchtender, freistehender,
zweigeschossiger Giebelbau. Der stattliche, durch Fensterrahmungen aus rotem
Sandstein aufgewertete, teilunterkellerte und in Bruchstein aufgeführte Putzbau
zeigt im Giebel ein reich profiliertes Türgewände mit Oberlicht. Auf einen
regelmäßigen Aufriss abzielende Fenstersetzungen, sowie die breite Giebelfront
lassen die Einbeziehung von Teilen des im Jahre 1633 genannten Vorgängerbaus
vermuten. Das heutige Erscheinungsbild entspricht einer durchgreifenden
Renovierung des Jahres 1981 (u. a. neues Dach, Rekonstruktion des Aborterkers in
Fachwerk, auf der Südseite, neue Sprossenfenster, Klappläden).
Die innere
Einteilung ist weitgehend erhalten. Im Erdgeschoss ein durchgehender Mittelflur;
Haustür und Glasbilder mit religiösen Motiven in den Oberlichtern von Haus- und
Garteneingang vom Anfang des 20. Jh.. Das große Zimmer im Obergeschoss wurde
unter Pfarrer Anton Bodson (1754-87) in Rokokoformen ausgestattet. Hierzu
gehören die Stuckgefasste Kaminnische mit Muschendekoration sowie die Raumdecke
mit geschweiften Stuckleisten mit dem darin in Wolken- und Strahlkranz
gefassten Auge Gottes.
Zusammen mit der Kirche ist das alte Pfarrhaus der
ortsbildprägende, bauliche und künstlerische Zeuge der ehemaligen Bedeutung von
Hamm als Mutterpfarrei.
Auf dem intensiv in Naturstein- Pflasterungen gestalteten Kirchplatz (1981)
und an die Kirchhofsmauer angelehnt eine bescheidene Brunnenanlage aus alten
Sandsteintrögen in Nähe der im Saarausbau und mit der Ufermauer entstandenen
Aussichtskanzel vor dem Jugendhaus, als Bronzeplastik die Figur des Hl.
Nikolaus, Patron der Schiffer; ein Werk des Mainzer Bildhauers Karl Heinz Krause
und errichtet am Nikolaustag des Jahre 1993, zum offiziellen Abschluss der
Saarkanalarbeiten.
An der alten, im Süden an das Pfarrhaus anstoßende
Kirchhofsmauer neben eingemauerten Grabkreuzfragmenten, ein 1748 datiertes
Grabkreuz aus Sandstein. An der südlichen Friedhofsmauer ein Altarkreuz aus dem
19. Jh. mit Nische und Sandsteinkreuz, Korpus Porzellan. An der Giebelseite der
Kirche das aufwendig gearbeitete Priestergrab für Peter Josef Hartard Schanus,
Pfarrer von Langsur (+ 1831); gestaltet als klassizistische Stele in rotem
Sandstein mit aufgesetztem Kreuz und flankierenden Flammenvasen.

Quellen:
Kulturdenkmäler in Rh-PF. Kreis Tr-Sbg. Bd 12.1, Ewald
Wegner
Die Kunstdenkmäler des Kreises Trier, Wackenroder
Handbuch des
Bistums 1952 Seite 472 f.
Geschichte der Pfarreien d. Dekanate Trier, Konz…
Marx II S. 1119 f
An Obermosel und Saar, 1996, Müller/Schleimer S. 21 und
67/68
Bauen im Moseltal, 1997; Prof. Helmut Schmidt S. 38
Festschrift zur
Einweihung des Jugendhauses…1982, R. Molter
Dersi. Jahrbuch des Kreises
Tr-Sbg. 1984, Das alte Pfarrhaus Hamm
Dersi. Festschrift zur Einweihung von
Ortsplatz und Brunnen Konz-Filzen
Dersi. Konz, Saar – Mosel und der Wein,
1999 S. 15 f